Chengdu-Muchuan 25.09. – 27.09.2013

Die Fahrt durch die riesengrosse Stadt Chengdu bewältigen wir problemlos, stehen doch gut ausgebaute Radwege zur Verfügung. Nach fast 15 km durch die Stadt, stehen wir plötzlich vor dem im Moment grössten Einkaufszentrum  der Welt, dem Century Global Centre. Leider ist es um diese Zeit  noch nicht geöffnet und so können wir diesen gigantischen Bau, (500 x 400 m) nur von aussen bewundern.

P1020225Von hier aus fahren wir noch gut 15 weitere Kilometer bis wir am Stadtrand von Chengdu ankommen. Die nun folgende Strecke ist sehr dicht besiedelt, es folgt eine Ortschaft der anderen. Auch hier sehen wir, wie überall in China: Es wird gebaut an allen Ecken und Enden. Oft müssen wir deswegen kilometerlange Umwege über Notstrassen in Kauf nehmen. Eingangs Leshan biegen wir von unserer Route ab um die Hauptattraktion von Leshan zu besichtigen, den in eine Felswand geschlagene sitzende Grosse Buddha Wir  parkieren unsere Velos auf einem, vom Parkwächter zugewiesenen Parkplatz und geben dem Wächter zu verstehen, dass er gut auf die Fahrräder aufpassen soll. Nun entfernt er das Riesenschloss an seinem Töff und bindet so die Fahrräder zusammen! Wir lösen die Tickets und begeben uns auf das uns zum Buddha fahrende Schiff. Plötzlich ist er vor uns, der Grosse Buddha, der mit verklärtem Blick auf den Zusammenfluss der Flüsse Dadu He und Min He blickt. Die Statue misst in der Höhe 71m, die Schultern haben eine Breite von 28m, was den Leshan-Buddha zum grössten der Welt macht. Allein der Kopf hat eine Höhe von 15 Metern und eine Breite von 10 Metern, die Ohren sind 7 Meter lang und der große Zeh bietet einer ganzen Fussballmannschaft Platz. P1020264Der buddhistische Mönch Haitong begann im Jahr 713 mit dem Bau der Statue in der Hoffnung, die Präsenz eines Buddhas würde die unberechenbaren Strömungen des Zusammenfluss der beiden Flüsse besänftigen und die Fischer vor den tödlichen Strudeln und Untiefen beschützen. Tatsächlich regulierte das aus dem Fels geschlagene Gestein das Flussbett und beruhigte somit das Wasser. Leicht-Gläubige Buddhisten aber glauben, dass die Beruhigung der strudelnden Wasser ausschliesslich der Präsenz der gigantischen Buddha Statue zuzuschreiben sei.

 Wir kommen zurück zu unseren Velos und staunen nicht schlecht. Da sind paar Chinesen soeben daran, Elisabeths Fahrrad zu reparieren. Während unserer Abwesenheit, ist die Luft aus dem hinteren Pneu entwichen, (Corpus delicti ist wiederum ein Draht eines LKW-Pneus) der Parkwächter hat dies bemerkt und gleich einen „Velomech“ zur Reparatur aufgeboten! Das nennt man Gastfreundschaft! Wir bedanken uns und fahren danach noch paar Kilometer in die Stadt rein und buchen uns dort ein Hotelzimmer. In der Nacht fällt Regen und wir hoffen, dass dies Morgen nicht mehr der Fall sein wird. Und tatsächlich hört der Regen auf und wir können ohne Regenklamotten einen weiteren Tag in Angriff nehmen. Nach 50 km in einem Dorf machen wir einen Trink- und Essenshalt.

P1020273Wir fahren weiter und es geht nicht lange werden wir passive Verursacher eines Verkehrsunfalls. Seit wir uns in China aufhalten, sind wir erstaunt, dass es wegen uns noch keine Unfälle gegeben hat. Zumindest haben wir keine bemerkt….Sehr viele Verkehrsteilnehmer vergessen auf der Strasse ob unserem Anblick, dass sie sich eigentlich dem Verkehr widmen und nicht den Kopf nach den „eigenartigen Wesen auf den Fahrrädern“ verdrehen sollten. So ist dies nun einem Autofahrer zum Verhängnis worden. In einer leichten Rechtskurve auf einer vierspurigen Strasse will uns dieser Ueberholen, schaut dabei offenbar nur noch uns an. Er kommt dabei auf die Gegenfahrbahnen und überquert auch diese. Ein  entgegenkommender Wagen sieht das Unheil kommen, fährt auf den Randstreifen um Schlimmeres zu Vermeiden. Das aber hilft alles nichts. Am Schluss der Geschichte macht es „Peng“ auf chinesisch und die zwei krachen zusammen. Personen kommen keine zu Schaden und wir, wir können uns irgendwie ein Schmunzeln nicht verkneifen….Wir kommen in Muchuan an und finden Dank einem hilfsbereiten Chinesen ein sehr gutes, neues Hotel. Hier trinken wir zum ersten Mal seit fast sechs (6!) Monaten wieder einmal einen Wein. Einen chinesischen Rotwein. Unsere Meinung ist einhellig: „Ein absolut guter und edler Tropfen“.

P1020302

 

Nun wissen wir, auch China versteht es, guten Wein anzubauen. Nach dem sehr feinen Nachtessen im Hotel, werden wir von einer Hotelangestellten durch die Stadt begleitet. U.a. können wir noch einer Freilichtaufführung auf Wasser beiwohnen. Die Show ist imposant und eindrücklich.