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Kunming-Simao 14.10. – 22.10.2013

Wir haben Kunming genossen, wir verlassen Kunming mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Nach paar km ist eine Baustelle, die Strasse ist gesperrt. Uns wird der  Weg nach Yuxi gewiesen. Ist aber leider nicht der Richtige. Wir fragen nochmals eine Person um die Umleitungsstrasse Richtung Yuxi. Diese gibt uns eine andere Variante bekannt. Wir haben genug, kehren nach Kunming zurück und fahren auf die 6-spurige Autobahn. Bei der Mautstelle werden wir zurück gepfiffen, wir hören aber nichts…..und fahren weiter. Unbehelligt fahren wir nun 80 km auf dieser Autobahn und erreichen so doch noch unser Tagesziel. P1020520Die Weiterfahrt von Yuxi führt uns direkt auf die Autobahn. Nach 7 km Fahrt kommt das Autobahnschild „Ende Autobahn“. Aber die Strasse bleibt Autobahn. Umso besser für uns, denken wir. Aber unser solches Denken hört nach weiteren 8 km auf. 3 Polizisten schmeissen uns ab der Bahn auf die andere Strasse. Diese Strasse wird zusehends schlechter, sie steigt und steigt um später wieder runter zu gehen. Ein ewiges auf und ab. Die Strasse wird grottenschlecht, die Abfahrten sonst unsere Lieblingsdisziplin verfluchen wir. Meistens können wir nur mit höchstens 12 Stunden-km fahren, was darüber ist, wird verdammt gefährlich und die Velos hüpfen nur noch von Loch zu Loch. Nach 60 km kommt eine kleine Ortschaft mit einem Hotel. Sollen wir hier über Nacht bleiben. Nein, in diesem Nest machen wir nicht halt, wie sich später herausstellen wird, eine falsche Entscheidung! So fahren wir weiter, es geht ständig einige hundert Meter bergauf um später wieder auf die Ausgangshöhe runter zu gehen. Wir fahren Kurve um Kurve, Höhenmeter um Höhenmeter, Kilometer um Kilometer. Mittlerweile ist es dunkel, wir schalten das Licht ein. Nun folgen auch noch Strassen Verzweigungen ohne Wegweisung. Welche Strasse ist die Richtige? Zum guten Glück können wir jemanden Fragen, der uns weiterhelfen kann. Auch wenn uns nur diese eine Person Auskunft geben kann, für einmal vertrauen wir ihr. Denn eines haben wir in China auch gelernt. Eine erhaltene Information eines Chinesen musst du auf deren Richtigkeit bei einer weiteren Person überprüfen. Sind die Informationen deckungsgleich, sind sie zwangsläufig richtig! Nach gefahrenen 153 km und 1801 Höhenmeter kommen wir endlich im Ziel in Yuanjiang an. Wir sind beide geschafft, aber nach dem Duschen reicht es noch für ein gutes Bier! Und das Bier schmeckt gut….

Wir haben sehr gut geschlafen und sind unterwegs Richtung Mojiang. Es geht gleich obsi. Nur aufwärts, nichts als aufwärts durch dichte Wälder, Bananenplantagen und Reis- und Maisterrassen. Bei km 18 ist es wieder mal so weit. Wir haben uns zwar mal vorgenommen, diesbezüglich nichts mehr zu schreiben. Und wir schreiben auch jetzt nichts davon…..nein. Mein Fahrrad hat schon wieder Platten….der 12! Und alle sind in China verteilt worden! Nach dem Flicken fahren wir weiter und kommen auf einer Passhöhe unerwartet zu einem Hotel. Den gestrigen Fehler machen wir nicht nochmals und buchen hier ein Zimmer. Ein guter Entschluss, zum Nachtessen werden wir bekocht. Etwas vom feineren! Die gute Frau bereitet uns mit viel Hingabe ein Topmenue zu. Es schmeckt sooo gut! Am folgenden Tag geht’s im gleichen Tagesrhythmus weiter. Nur eine Kurzetappe, voll gespickt mit up’s und down‘s. Wir machen nun jetzt aus einer Tagesetappe halt deren zwei. Die letzten drei Fahrtage oder knapp 200 km vor Simao machen wir noch so richtig Bekanntschaft mit der im Moment noch herrschenden Regenzeit.P1020591 Während die Strasse uns immer auf eine Höhe von ca. 1600 Meter bringt um später wieder auf 1000 Meter abzufallen, regnet es praktisch ununterbrochen. Am ersten dieser Tage fällt Dauerregen, das ist der erste Tag unserer Reise, wo wir kein Foto machen. Man sieht nichts, nur Nebel und Regen! Am zweiten Tag macht Petrus eine Pause von einer halben Stunde und am dritten Tag von einer viertel Stunde. Das Problem in diesen drei Tagen ist für uns nicht der Regen. Es sind viel mehr Monsunregenfälle die stundenlang und mit gleicher Intensivität auf uns niederprasseln. Dazu sind wir in den Bergen, von überall kommen Sturzbäche nieder, Bäume stürzen um, Erde und  zum Teil Felsbrocken werden durch Nässe in grossen Massen auf die Strasse geschwemmt. Uns ist einmal mehr nicht mehr so wohl bei der Sache. Jedes Mal wenn wir ein Hotel beziehen, sind wir total durchnässt. Da helfen selbst die besten Regenklamotten nicht mehr gegen diesen Dauerregen, und am nächsten Morgen ziehst du wieder dieselben Kleider an. Sie sind immer noch nass…ein gutes Gefühl! Die Luft ist so feucht, hier trocknet nichts mehr. Wir hoffen nun, dass wir auf unserer Weiterreise etwas weniger Regen erwischen werden!
Mittlerweile haben wir auf unserem Planeten den Nördlichen Wendekreis überfahren und sind theoretisch in den Tropen angekommen.