Von Kasachstan nach Kirgistan 05.07. – 10.07.2013

Unsere Zeit in Shymkent ist um und es geht weiter Richtung Kirgistan. Wir sind nun endgültig raus aus den Steppen und Halbwüsten, nun haben wir bereits die ersten Ausläufer des Tian Shan-Gebirges erreicht. Die Strasse Richtung Taraz ist in sehr schlechtem Zustand, dazu ein ständiges Auf und Ab. Mal werden wir hier von Kasachen zum Essen eingeladen, mal werden wir da für einen Schwatz gestoppt. Die Strasse steigt stetig, wir erreichen den Mashat-Pass auf hundslausiger Strasse auf 1‘150 m Höhe. Vor uns öffnet sich ein riesiges Hochplateau, ohne sichtbares Ende. Hier sind die Strassen neu gebaut worden, wir fahren auf einer richtungsgetrennten vierspurigen Strasse. Plötzlich werden wir gestoppt, am Strassenland stehen ein Rover mit brasilianischem Kennzeichen und 3 Personen. Zu unserer grossen Verwunderung treffen wir hier auf  zwei Personen moss_01aus Lausanne, welche aber schon dreissig Jahre in Brasilien leben und einem mitgereisten Brasilianer.Den Rover haben sie vor Monaten mittels einem Container verschifft und nun fahren sie ab Europa via Schwarzes Meer, Usbekistan, Kasachstan nach China und in die Mongolei. Wir haben ein sehr kurzweiliges Gespräch, dazu servieren sie uns liebenswürdigerweise kleine Pizzas und einen sehr feinen Kuchen. Danach verabschieden wir uns ganz herzlich, nicht ohne vorher die Adressen ausgetauscht zu haben.

Gerard Moos
Gerard Moos

 

 

Danke Gerard und Margi Moss. Leider haben wir erst nachträglich aus dem weltweiten Netz von all euren grossartigen Aktivitäten erfahren.

 

 

 

In Taraz nehmen wir uns ein Hotel. Die Nacht ist für Elisabeth ein ständiges hin und her zwischen Bett und Toilette. Nun hat es auch sie erwischt mit Verdauungsproblemen. Am nächsten Morgen müssen wir weiter, damit wir den vorgelegten Zeitplan einhalten können. Unser Hotel in Bishkek haben wir nämlich bereits in Shymkent gebucht. Ohne Morgenessen fahren wir los, mit sehr gemächlichem Tempo, damit wir Kräfte schonen können. Mittlerweile fühle auch ich mich ein bisschen komisch in der Magengegend und verspüre schwerer werdende Beine. Nach 20 km machen wir Rast unter einem Baum, Elisabeth will versuchen etwas zu Essen. Ich muss gar nicht erst dies versuchen. Kaum haben wir unter dem Baum Platz genommen, entleere ich einen Teil meines Magens via Energieeingangspforte!  Darf ja nicht wahr sein, auch mich hat es wieder erwischt. Wir können uns nicht erklären wieso. Bald fahren wir weiter und nach weiteren 20 km müssen wir uns einer ergiebigen Siesta unterziehen. Unter einem Baum draussen, schön im Schatten legen wir uns hin um uns zu schonen. Doch auch hier werden wir immer und immer wieder gestört, vom Mageninhalt der einfach nicht bei uns bleiben will. Lange später raffen wir uns auf und fahren weiter. Nach gut 55 km ist Schluss der Vorstellung, wir biegen von der Strasse ab auf einen Forstweg und stellen das Zelt mit vereinten Kräften. In der Nacht wird es für uns, je länger, je ruhiger und schlussendlich schlafen wir auch beide gut. Am folgenden Morgen haben sich unsere Mägen merklich erholt und wir fahren zurück auf die Hauptstrasse um unseren Weg nach Bishkek fortzusetzen. Auch heute machen wir unter einer Baumgruppe wieder einen ausgedehnten Halt und ein Nickerchen. Das tut richtig gut! Wieder unterwegs erlauben wir uns sogar wieder eine Honigmelone zu uns zu nehmen und hoffen inständig, dass sie denn auch bei uns bleiben will! Mittlerweile sind noch 130 km bis Bishkek vor uns, wir werden diese in 2 Tagesetappen zurücklegen.


Mähdreschen in Kasachstan mit Modell Jahrgang ????

Nach knapp 30 km stehen wir an der Grenze zu Kirgistan. Wir werden bevorzugt behandelt und müssen nicht in der Menschenschlange hinten anstehen. Ohne Probleme und in rekordverdächtiger Zeit überschreiten wir die Grenze. Nun sind wir also in Kirgistan. In Kara Balta suchen wir ein Hotel. Zufälligerweise kommt grad der Polizeikommandant mit paar seiner Untergebenen bei uns vorbei. So fangen wir ein Gespräch an, eine Polizistin macht den Dolmetscher, sie spricht auch englisch. Zu guter Letzt will uns der Kommandant in ein Hotel führen. Er beabsichtigt unsere zwei Fahrräder in seinen Lada zu verladen. Den Kofferraum hat er schon geöffnet. Nach intensivem, fünf minütigem Gespräch können wir ihm klar machen, dass unsere Velos und das Gepäck nicht in seinem Lada Platz haben. Schlussendlich glaubt er uns, also eskortiert er uns halt die gut 2 km bis zum Hotel. Am folgenden Morgen heisst es für uns nur noch 65 km bis zum Zielort. Was heisst hier nur noch? Von Kara Balta bis Bishkek folgt eine Ortschaft der anderen. Die Strasse ist in grauenhaftem Zustand, voll mit Rillen, Spuren, Löcher und Spalten, dazu folgte ein Auto dem anderen. Es wird zum Teil gerast ohne Rücksicht auf Verluste. Mit der Hupe wird den anderen Verkehrsteilnehmern erklärt: Achtung jetzt komm ich, aus dem Weg, falls nicht bist selber schuld! Und die anderen Verkehrsteilnehmer sind u.a. auch wir zwei Fahrrad fahrende Subjekte…..! Denselben Weg müssen wir in anderer Richtung auch wieder fahren, aber wir schwören uns: NICHT mit dem Fahrrad. Bei einer kurzen Pause werden wir von einem Kirgisen angesprochen. Wir unterhalten uns über Strassenzustand, politische Lage um Osh, sowie andere Dinge. Bevor wir uns verabschieden loben wir ihm seine gute englische Sprache. Seine Antwort: Ja ich kenne englisch, ich bin der örtliche Englisch Lehrer in der Schule…..!! Wir fahren in Bishkek ein, ein grosses Verkehrschaos und ein Gehupe. Mitten drin sind wir zwei. Navi sei Dank fahren wir unser Hotel ohne Fehlfahrt an….Das Hotel präsentiert sich gut, könnte in der Schweiz liegen, das Personal ist freundlich und spricht englisch. Hier warten wir nun auf unsere China Visen, machen Personen- und Fahrradservice, damit wir für die Weiterfahrt durch das Tian Shan-Gebirge gerüstet sind.

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