auf der Carretera Austral durch Patagonien

Wir sind froh, dass es endlich weiter geht und wir Puerto Montt verlassen können. Dieser Ort findet im Ranking nicht unbedingt unter die Top hundert der sehenwertesten Städte dieser Welt!
Die Fährgesellschaft fordert uns auf, sich um Mitternacht im Hafen einzufinden. Wir können nicht nachvollziehen warum, denn das Fährschiff fährt um 03.00 Uhr erst los.
Also sind wir um 24 Uhr, wie geheissen vor Ort  und warten. Um 02 Uhr werden wir Radler als erste auf die Fähre beordert, welche dann auch pünktlich um 03 Uhr loslegt.
Zehn Stunden später kommen wir in Chaiten an.

Nun hat sich die Wettersituation grundlegend geändert. In Santiago noch bei über 30 Grad, erdulden wir jetzt Temperaturen von 5 bis 20 Grad. Sonnenschein ist die Ausnahme, Regen die Regel und der Wind gehört zu Patagonien wie Salz in die Suppe. Und Salz fehlt in dieser, …..meistens nie…. Bis jetzt haben wir Glück, vielfach unterstützt er unsere Beinarbeit. Und mit dieser geht es die ersten 40 km auf Teerbelag, zugleich werden es vorläufig dann auch die Letzten sein…! Die Strasse ist mal ruppig, mal wellig, mal löchrig, oder gleich alles zusammen auf einmal und mal ähnelt sie einem Bachbett, wo ein zügiges Vorankommen nur ein Wunschdenken ist. Aber wir geniessen die Fahrt in diesen einsamen Gegenden in wunderbaren Landschaften. Die Carretera Austral ist in den nächsten Wochen unserer Wegweiser. Was wird sie uns noch alles zeigen?

Wir kommen an Silvester in La Junta an und suchen eine Unterkunft. Aber doch nicht an Silvester……da haben wir geschlossen und feiern, kommt doch nächstes Jahr wieder. Dies scheint die Devise hier zu sein. Nach x-vergeblichen Versuchen geben wir es auf und gehen zum einzigen Hotel in diesem Nest, dafür ist es teuer! Auf unseren vergeblichen Versuch den Preis runter zu handeln, meint der Chef, dass wir hier nicht auf dem Markt seien! Also beissen wir in den sauren, resp. teuren Apfel. In Porto Poyuhuapi einem kleinen idillischen Ort am Meer gelegen bleiben wir einen Tag. Dieser Ort wurde am 10. Januar 1935 von 4 Deutschen gegründet. Von einer Tochter des einen Gründers, erfahren wir so manches und spannendes über die Entstehungsgeschichte. Von hier aus radeln wir bis in den Nationalpark Queulat, wo wir die nächste Nacht im Freien übernachten. Für einmal ist uns Petrus gut gesinnt, die Sonne scheint, wir bestaunen den Hängegletscher und wir können diesen Tag und die Nacht im Park so richtig geniessen. Die Weiterfahrt bringt uns schlussendlich wieder mal in eine grössere Stadt, nach Coyhaique .

Einen Tag wollen wir hier bleiben und uns für die Weiterreise rüsten.