Berge und Angst 29.09. – 03.10.2013

Nach unserem Pausentag in Muchuan geht’s nun richtig los. Ab in die Berge. Der Regen macht die Strasse glitschig und gefährlich. Schon bald schliesst sich ein chinesischer Radfahrer so mehr oder weniger uns an.

Wir fahren entlang dem Yangtze River, dem längsten Fluss Asiens und dem dritt längsten der Welt. Urplötzlich und ohne Warnung ist die Strasse gesperrt. Was ist los? Ein Felssturz hat die Strasse verschüttet. Wie lange dauert die Sperrung fragen wir einen Ordnungshüter. Keine Ahnung, vielleicht 2 Stunden, vielleicht auch mehr ist seine aussagekräftige Antwort. Super, eine Ausweichroute gibt es nicht, also Warten und Hoffen. Und unsere Hoffnung erfüllt sich, eine knappe Stunde später können wir passieren, vorbei an riesigen Felsbrocken durch Schlamm und Geröll. Auf den folgenden –zig km sind überall mehr oder weniger grosse Felsabbrüche auf der Strasse gelandet. Wir schauen immer und immer wieder in Richtung der Felsen und Berghänge. Wir wollen keinen Felsen am Kopf…. uns ist nicht wohl hier! Nach 30 km ist wiederum Ende lustig. Die Strasse ist gesperrt wegen Einsturzgefahr einer Brücke. Wir haben Glück im Unglück. Eine Not Fähre auf dem Yangtze bringt Fussgänger, Töff Fahrer und eben auch Fahrradfahrer einen knappen Kilometer flussaufwärts wieder auf die Strasse zurück. Am folgenden Morgen dürfen wir vor unserer Weiterfahrt wieder mal einen defekten Hinterreifen flicken. War ja auch wieder mal an der Zeit, sonst könnten wir ja noch aus der Uebung kommen….! Unterwegs kommen wir zu einer Kreuzung, wir wissen nicht welche Richtung wir fahren sollen. Also fragen wir einen dort stehenden Mann nach dem richtigen Weg nach Zhong He. Er weist uns den Weg und wir fahren weiter. 5 km und 200 Höhenmeter später in einem Dorf, halten wir bei einem Dorfladen und verpflegen uns. Ein junger Chinese fragt uns von wo wir kämen und wohin wir gehen. Wir zeigen ihm auf unserer Karte die Route. Er wundert sich und sagt, dass wir auf dem  – falschen Weg – seien! Also wieder 5 km runter und dort die andere Strasse nehmen. Vielen Dank an den dort stehenden Mann für die Wegweisung…..! Die Strasse steigt ständig, ein Tunnel folgt dem anderen. Die meisten Tunnel sind knapp beleuchtet, manche gar unbeleuchtet und die Strassenbeläge in diesen in desolatem Zustand. Uns ist nicht wohl hier! Die letzten 60 km vor Zhao Tong sind geprägt von Regen, P1020365Nebel, schlechter Strasse und starkem Verkehr. In Zhao Tong fragen wir in einem Hotel nach einem Zimmer. Unsere Pässe sind kopiert, wir wollen zahlen. Die Receptionistin macht noch ein Telefon um uns danach fort zu weisen mit der Begründung, dass dieses Hotel nur Chinesen aufnehmen würde?!?! Beim zweiten Hotel geht alles problemlos. Wir bleiben hier zwei Tage um neue Kräfte zu sammeln.

2 Gedanken zu „Berge und Angst 29.09. – 03.10.2013“

  1. Hallo zäme
    Sorry, schon lange her, dass wir uns gemeldet haben. Immer nur gewollt – aber nicht gemacht!!!
    Ihr erlebt wirklich wilde Sachen… Toll, dass ihr immer wieder den nötigen Mumm und die gute Gesundheit erlangen könnt und auf den richtigen Kurs geleitet werdet. Wir staunen über eure Erlebnisse und es ist wirklich super, wie ihr uns mit eurer lebendigen Berichterstattung mit nehmt. Herzlichen Dank!
    Wir sind soeben von den Sardinien-Ferien zurück. Diese waren für uns sehr erholsam und sie verlängerten uns den Sommer merklich.
    Der Jungfrau-Marathon ist Geschichte und hat mir wiederum ein tolles Lauferlebnis geboten. Ich muss nur noch schauen, wie ich im 2014 den lästigen Wadenkrämpfen ob Wengen los werden kann. Es gibt Schlimmeres…
    Nächsten Freitag wird unsere Lea eine Gräfin! Sie heiratet ihren Pascal (Graf). Und im Dezember werden wir Grosseltern!
    Jonas wohnt schon länger in Burgdorf und arbeitet als Maler (Firma Egli), meist in der Stadt od. Region Bern.
    Heute Abend werden wir Veteranen das Hallen-Schüttele starten. Das kalte, nasse Regenwetter gibt uns recht.

    Über das Geschehen in und um Sumis werdet ihr euch, so nehme ich an, immer wieder per Internet informieren? Sonst, wenn Fragen auftauchen – nur Stellen :)!

    Wir freuen uns auf weitere (positive) Berichterstattung von euch und grüssen euch herzlich! Max + Annerös

    1. Hoi Max und Annerös
      Vielen Dank für deine Zeilen und News.
      Wir erleben auf unserer Reise immer wieder spezielle Dinge. Wobei die letzten Etappen
      nun diesbezüglich ein wenig ruhiger waren….
      Den nötigen Mumm auf der Reise haben wir und die Freude ist immer noch unsere ständige
      Begleiterin.
      Sardinien muss eine super Feriendestination sein, wer weiss, vielleicht könnte man ja……
      Max du hast vermutlich den Streckenrekord des Jungfrau Marathon knacken wollen und dafür
      büssen müssen! Gratulation für deine Leistung, ich bewundere dich und ALLE die diesen Lauf
      bestreiten.
      Aber dänk eifach dra im 2014: schnäuer wirsch nümme, du bisch ja denn de scho Grossätti….
      Wir kommen gerne auf euch zurück, sollten noch irgendwelche Fragen auftauchen.
      Liebe Grüsse aus Kunming, China
      Elisabeth und Fritz

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