Pitalito – Popayan 09.03. – 11.03.2017

Es ist Donnerstag vor uns liegt ein Pass der mit 3‘200 Meter Höhe bezwungen werden will. Vorerst sind die ersten zwanzig Kilometer mehr oder weniger flach. Dann fängt die Strasse an zu steigen, alles asphaltiert und gut zu befahren. Das Wetter ist schön und entsprechend warm. In dem kleinen Dorf Isnos finden wir eine gute Uebernachtungsmöglichkeit.
Am anderen Morgen geht es weiter. Die Strasse steigt weiter und wir hoffen, dass das Wetter einigermassen hält, denn dunkle Regenwolken verheissen nichts Gutes. Nun ist fertig  mit guter Strasse, eine Schotterpiste liegt jetzt unter unseren Pneus. Längst sind wir im Regenwald angekommen, keine Häuser nichts mehr. Nur noch Strasse, Wald und wir. Wir machen uns Sorgen, das Wetter verschlechtert sich zusehend, wo können wir übernachten, zelten ist hier nicht möglich? Wenigstens können wir nun wieder eine gut ausgebaute Betonstrasse befahren, was alles ungemein erleichtert.
Plötzlich taucht vor uns ein Restaurant auf und gleich dahinter der Nationalpark Purace. Die Einfahrt in denselben ist stark bewacht von Militär. Wir essen etwas im Restaurant und nicht lange dauerts und es prasselt Regen darnieder. Wir haben wieder mal Glück gehabt. Ein Weiterfahren der fortgeschrittenen Zeit wegen ist unmöglich, zelten ist auch unmöglich. Was also nun? So fragen wir die Restaurantbesitzerin nach einer Uebernachtungsmöglichkeit. Si, claro ist ihre Antwort. Sie überlässt uns ihr eigenes Zimmer und ein anderes von Angestellten, bezieht die Betten neu und wir können so die Nacht verbringen ohne von starken Gewitterregen belästigt zu werden. Die Nacht haben wir gut verbracht, nehmen das Morgenessen zu uns, welches uns von der guten Frau spendiert wird. 


Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und fahren weiter. Nun kommen wir zur Strassensperre, das Militär dort ist schwer bewaffnet und kontrolliert jede Bewegung auf der Strasse. Autos, Lastwagen werden durchsucht, es kommt sogar ein Drogenhund zum Einsatz. Wird das Militär uns filzen, werden alle unsere Taschen durchsucht? Nein, das tun sie nicht, ohne grosse Fragen zu stellen können wir passieren. Nun ist aber auch schon wieder Schluss mit der guten Strasse, müssen schauen wie wir Löcher und Schottersteinen ausweichen können. Die Strasse steigt und steigt, wir schwitzen, es kostet Kraft. Unterwegs begegnen wir einer ca. 6-7 köpfigen Militärpatrouille, welche uns mit den obligaten Fragen eindeckt. Zu allem Überfluss fängt es auch noch zu regnen an. Geniessen kann man so nicht mehr, nur noch Durchhalteparolen sind gefragt. Endlich ist die Passhöhe erreicht, man kann runter rollen. Denkste. Die Strasse lässt dies nicht zu. Nur mit ungleich höherem Tempo als beim Aufstieg, geht’s runter in ein kleines Dorf. Wieder mal Pause. Gemäss Aussagen von Einheimischen geht es von hier aus noch ca. 4 km aufwärts, dann nur noch 46 km runter fahren auf guter Strasse bis nach Popayan, unserem nächsten Ziel. Aber hoppla! Schlussendlich sind es gut 5 km hochfahren auf guter Strasse bei beginnendem und vorerst nicht mehr aufhörendem Regen. Dann geht’s wirklich runter, aber zwischendurch folgen paar Male kleinere Anstiege und das Schlimmste: die gute Strasse wird zwei Mal auf ziemlich langer Distanz unterbrochen von bedenklicher Schotterpiste und Löchern. Dazu kommen noch Hunde, die uns überall und immer wieder nach dem Leben trachten. Wir fürchten uns vor Stürzen auf glitschigen, grossen Steinen und um unser Material. Und es kommt wie es kommen muss. Die einbrechende Nacht holt uns ein, sie ist schneller als wir. So sind wir noch mehr gefordert. Ach wenn wir Beleuchtung haben, es gibt schöneres und weit weniger gefährliches, als bei Dunkelheit und Nässe in Kolumbien unterwegs zu sein. Halt, was ist das, für uns alle gut hörbar? Ah, es ist unser gemeinsames Aufatmen, endlich sind wir am Etappenort! 

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