Archiv der Kategorie: Thailand

Stürme stürmischer als Stürme 25.01. – 02.02.2016

Schon ist die Zeit abgelaufen auf Koh Samui. Ich habe mich in dieser Zeit gut erholt und fühle mich wieder fit. Heute geht’s mit der Fähre zurück aufs Festland. Die Wetterprognosen verheissen nichts Gutes. Und wirklich, ich bin kaum losgefahren, so fängt es an zu regnen, nicht zu stark und vor allem nicht lange. Nach paar km Fahrt, habe ich das Gefühl, dass ich etwas in der Hosentasche habe, das nicht dorthin gehört. Und siehe da, der Hotelschlüssel will offenbar auch mit mir auf Reisen. Aber das geht natürlich nicht, so kehre ich um und überreiche dem überglücklichen Personal dort, den Schlüssel. Trotz allem erreiche ich die neun Uhr Fähre, verladen, paar Minuten warten und schon geht’s los. Wir haben schon gut die Hälfte der Ueberfahrt hinter uns da wird es extrem. Ein heftiges Gewitter, starke Sturmwinde und Monsunregen machen mit unserem Schiff was sie wollen. Es wird fast Nacht. Ich muss gestehen, ich habe mich auf dem Wasser schon wohler gefühlt. Wie bin ich froh, als wir am anderen Ufer anlegen, für den Kapitän eine schiere Meisterleistung. Ich schiebe mein Fahrrad vom Boot und suche Unterschlupf, soweit es geht, unter einem vorstehenden Dach. Es ist Weltuntergangsstimmung, an ein Weiterfahren ist nicht zu denken. So warte ich halt hier, bis das Ganze sich verflüchtigt. Und ich warte und warte. Nach über drei Stunden, der Regen und die Winde haben nachgelassen, entschliesse ich mich, die Regenklamotten zu setzen. Ich muss ja noch weiter und irgendwo auch noch ein Nachtlager finden. Zum meinem Glück dauert es nicht allzu lange und ich finde eine Unterkunft. Die weiteren Tage sind wieder geprägt von schönem Wetter, ich fahre meistens der Meeresküste entlang. Es gibt Traumstrände hier. Fernab vom Tourismus. Oder besser gesagt, es würde diese geben. Leider hat das genannte Unwetter Strassen über- und unterflutet, das Meer ist auch noch nach Tagen aufgewühlt und die Strände laden nicht zum Baden ein. Bald stehe ich an der Grenze zu Malaysia, Fingerprint und Passstempel und schon bin ich in diesem Land. Völlig unkompliziert. Nun nehme ich ein Schnellboot auf Pulau Langkawi. Hier werde ich mir wieder ein paar Tage „Auszeit“ gönnen.

Bangkok nach Koh Samui 7.01. – 18.01.2016

Nun bin ich also hier in Bangkok angekommen, dem Ausgangspunkt der Velotour nach Singapur. Hier hat unsere Velotour von Europa nach Asien im 2013 geendet. Und hier fängt nun wieder eine neue Etappe an.
Ich habe mir den Start in diese Reise ein bisschen anders vorgestellt. Kaum aus dem Flieger gestiegen, fange ich schon eine Erkältung ein, die zum Glück nur von kurzer Dauer ist. Aber was ist denn mit meiner Energie los? Schon am zweiten Tag habe ich immense Mühe mich mit dem Fahrrad fort zu bewegen. Keine Kraft, keine Energie, Müdigkeit, Lustlosigkeit, kein Appetit, einfach nichts!
Und jeden weiteren Tag wird es schlimmer, ich mag fast nicht mehr, kann nicht essen und nicht trinken.
Von den atemberaubenden, zum Teil menschenleeren Stränden komme ich fast nichts mit. Und es geht,  bis es eben nicht mehr geht! Eines Tages, ich bin nicht lange unterwegs eingangs einer Stadt, sitze ich an den Strassenrand, ich kann nicht mehr.
Da sehe ich vis a vis das bekannte Kreuz. Aha eine Apotheke denke ich, gehe rein, sitze auf einen Stuhl. Das Personal sieht, dass es mir nicht gut geht. Sie geben mir zu trinken, Energietrinks, und betreuen mich mit äussester Hingabe. Nach etlicher Zeit, mir geht es noch schlechter, ich will zu einem Arzt.
Zwei Personen bringen mich gleich ins örtliche Hospital. Ich werde gleich auf ein Krankenbett verfrachtet, eine Person nimmt mir Blut, eine andere gibt mir Sauerstoff, Herz wird kontrolliert, Tenuewechsel und paar Minuten später wird mir eine Infusion gesteckt. Nach über vier Stunden werde ich mit Tabletten und Pülverchen entlassen. Nun jetzt gibt’s noch ein Problem. Sie sollen der Apotheke telefonieren, damit diese mich abholen kommen. Na, dort eine Apotheke? Nach längerem hin und her klärt sich das Rätsel. Meine vermeintliche Apotheke ist gar keine, sondern ein – Tierspital – ! Da war ich von Anfang an also, an der richtigen Adresse! Die lieben Leute vom – eben Tierspital – holen mich ab, wir laden mein Gepäck aufs Auto und sie bringen mich zum Hotel. Ich hätte diesen Personen so liebend gerne etwas gegeben, sie wollten aber nichts! Die Hilfsbereitschaft der Thais ist grenzenlos, diesbezüglich können wir von ihnen viel lernen.
Nun bleibe ich einen Tag hier in dieser Ortschaft zum mich erholen. Ich treffe hier noch Margrit und Pius Jörger, liebe Freunde aus der Schweiz, die auch mit dem Fahrrad in Asien unterwegs sind.
Die Weiterfahrt nach Koh Samui ist nun wieder einfacher. Es geht mir wieder besser, von Tag zu Tag besser. Aber es wird wohl einige Tage brauchen bis ich wieder voll im Schuss bin. Da kommt mir die Woche auf Koh Samui gerade recht. Erholen, erholen und erholen ist angesagt!

Impressionen Bangkok 16.12. – 21.12.2013

Heute ist vorläufig der letzte Tag in Bangkok. Die Fahrräder und das meiste Reisegepäck sind nun hier bis zu unserer Rückreise in die Schweiz bei Freunden eingelagert.
Morgen Sonntag geht es mit dem Flugzeug nach Chiang Mai. Dort treffen wir unseren Sohn Andre und seine Freundin Andrea die uns besuchen kommen. Mit ihnen zusammen werden wir Laos besuchen. Sohn Benjamin der uns auch begleiten wollte, ist leider durch einen Arbeitsunfall verhindert und kann die Ferien nicht antreten, was uns allen leid tut. Zudem kommen uns im Februar gute Freunde aus der Schweiz besuchen. Auch mit ihnen geniessen wir nochmals Südostasien. Unsere Rückkehr in die Schweiz ist Mitte – Ende März vorgesehen. P1030575
Nun wünschen wir Allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr und im 2014 nur das Allerbeste.

Bis bald und auf ein Wiedersehen in der Schweiz!

 

 

Kurs auf Bangkok 13.12. – 15.12.2013

Nun haben wir noch 250 km bis zu unserem Ziel in Bangkok vor uns. Unsere Fahrradtour geht also unaufhaltsam ihrem Ende entgegen. Unterwegs treffen wir wieder mal, nach langer Zeit auf Fahrradreisende. Es sind vier Chinesen die von Südchina nach Bangkok und durch Vietnam wieder nach China fahren. Vor einem Einkaufsladen und bei einem kühlenden Getränk tauschen wir interessante Informationen mit ihnen aus.

Wir fahren weiter, das Sonnenlicht wird zunehmend trüber, auf den Strassen herrscht je länger je mehr Verkehr. Beides ein untrügliches Zeichen, dass wir uns Bangkok nähern. Die Reisfelder links und rechts der Strasse haben längst Gebäuden Platz gemacht und gut fünfzig Kilometer vor unserem Ziel haben wir das Gefühl schon mitten in der Grossstadt Bangkok zu sein. Noch sind wir hin und hergerissen, das nicht ungefährliche Unterfangen mit dem Fahrrad in diese Stadt  fahren, sein zu lassen und viel gescheiter ein
Taxi zu nehmen.

Zu viel haben wir an Informationen gesammelt betreffend des Risikos eines solchen Unternehmens. Leider sind es ausschliesslich negative, uns nicht gerade motivierende Berichte. Wir entscheiden uns, dass die Fahrräder uns an Ziel bringen sollen.Noch fahren wir abwechslungsweise auf der Autobahn, dann auf der Hauptstrasse, grad dort wo mehr Platz für uns Velofahrer vorhanden ist. Später werden die Strassen enger, überfüllter, es herrscht ein Gedränge sondergleichen. Der Verkehr ist enorm und es braucht unsere ganze Konzentration, damit wir die Richtige der vielen Strassen wählen. Wir sind froh, leitet uns das Navi. Ohne dieses kleine Gerät hätten wir wohl etliche Mühe diesbezüglich! Wir treffen nach 259 Reisetagen, gesund am King Power in Bangkok ein. Eine Träne läuft dem Schreibenden über die Wange. Es ist eine Glücksträne – wir haben es geschafft, wie eine Wehmutsträne – das Ende einer grandiosen Reise mit dem Fahrrad. Es ist kurz vor Mittag, was am 1.04.2013 in Budapest begonnen hat, endet am 15.12.2013 in Bangkok. Das Ende unsere Fahrradreise „mit dem Fahrrad der Sonne entgegen“.

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Kamphaeng Phet-Nahkon Sawan 07.12. – 08.12.2013

Wir sind nun zwei Tage unterwegs für eine Strecke die wir in drei Tagen zurücklegen wollten. Da wir aber heute, am zweiten Tag,  kein Hotel zum geeigneten Zeitpunkt finden, starten wir durch. Wiederum Reisanbau links und rechts der Strasse. Nun sehen wir frisch angebaute Reisfelder neben solchen die die erst abgeerntet wurden. Unterwegs treffen wir wieder einmal auf einen Lastwagen der sich auf die Seite gelegt hat. Und kurze Zeit später wie aus dem Nichts, kommen wir nochmal an einem Gebirgszug vorbei, der so abrupt endet wie er angefangen hat. Der Khao Pattawi ist 750 m lang und 253 m hoch.
P1030275In Nahkon Sawan beziehen wir ein Hotel. Hier bleiben wir drei Tage, bevor wir uns auf den weiteren Weg machen. Vor uns liegen dann die letzten drei Etappen unserer Reise  „mit dem Fahrrad der Sonne entgegen“. Irgendwie verrückt…..

Chiang Mai -Tak 30.11. – 03.12.2013

Nun haben wir fünf Tage Chiang Mai geniessen können. Ein schönes Städtchen, hier lässt sich gut verweilen. Jetzt ist aber die Zeit gekommen weiter zu fahren. Zudem kehren wir Ende Monat hier her zurück und können diesen Ort nochmals geniessen. Wir fahren auf guter Strasse, die Steigungen werden jetzt immer seltener.

 In Mae Tha fragen wir einen Polizisten nach einem Hotel. Er zeichnet uns eine exakte Skizze mit dem Wegbeschrieb zu einer Unterkunft. Am nächsten Morgen fahren wir weiter Richtung Lampang. Dabei überqueren wir einen sehr kleinen Pass, der den Namen kaum verdient. Dies ist wohl endgültig die letzte ziemliche Steigung auf dem Weg Richtung Bangkok. In Lampang haben wir schnell ein Zimmer gefunden, inkl. Fahrradgarage neben unseren Betten. Die Weiterfahrt ab diesem Hotel wird ein bisschen verzögert. Wir haben bereits alle unsere Gepäckstücke auf den Drahteseln, da steht urplötzlich eine ganze Traube ThailänderInnen neben uns. Und alle wollen dies und das wissen. Ueber uns, über unsere Reise, über unsere Fahrräder und das Gepäck und was wir von Thailand halten. Wir geben ihnen bereitwillig Auskunft und nach zig spannenden Minuten können wir nun losfahren. Die guten Wünsche der Thai Personen nehmen wir dabei gerne mit. Wir haben bereits die Hälfte unseres vorgesehenen Tagespensums hinter uns und machen eine kurze Rast. Da kommt ein Polizeiwagen, P1030201hält bei uns und es steigen drei Beamten aus dem Fahrzeug.Was wollen sie denn? Ganz einfach, sie wünschen ein paar Gruppenfotos mit uns zusammen zu machen.Nach gemachten Bildern und einem kurzen Gespräch verlassen sie uns dankend und verneigend wieder. Nach kurzer Weiterfahrt gelangen wir zu einem Strassenkaffee. Wir halten wiederum und genehmigen uns ein feines schwarzes Getränk. Das Kaffee wird geführt von einem Kanadier, der seit vier Jahren mit seiner thailändischen Freundin hier lebt. P1030206Unsere Weiterfahrt endet in Thoen, hier übernachten wir erneut. Unsere Reise am nächsten Morgen geht bis Tak, einem interessanten Ort. Hier verweilen wir am Ufer des Ping Flusses für 3 Tage. Wir haben angenommen, dass wir hier wiederum auf Touristen treffen werden, sehen uns aber in dieser Meinung getäuscht. Seit Chiang Mai sind wir wieder fernab von jeglichem Tourismus und finden dies echt schön. Der Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung ist umso intensiver und herzlicher. 

Chiang Rai – Chiang Mai 22. – 24.11.2013

Nach drei Tagen Aufenthalt in Chiang Rai fahren wir nun weiter Richtung unseres nächsten grösseren Zwischenziels Chiang Mai. Auf flacher Strasse kommen wir an grossen Reisfeldern vorbei, immer wieder unterbrochen von kleineren Dörfern. In Mae Suai suchen wir eine Unterkunft, finden aber keine. So fragen wir am Strassenrand eine ältere Frau, diese führt uns sogleich zu dem einzigen Hotel des Dorfes und frägt dort auch gleich für ein Zimmer. Nachdem sie sich vergewissert hat, dass wir ein Zimmer beziehen, verabschiedet sie sich freundlich und lächelnd von uns und wir bedanken uns für ihre liebenswerte Hilfe.  


Bevor wir am nächsten Morgen losfahren trinken wir an der Rezeption des Hauses noch einen feinen Kaffee, sozusagen als Doping. Die weitere Fahrt ist zunehmend wieder geprägt von Bergen. Reiskulturen sind auch überall links und rechts der Strasse vorzufinden die heute sehr einer Achterbahn ähnelt. In Ban Pong Nam Ron hat es verschiedene Heisswasserquellen, die aus dem Boden oder zum Teil aus Springbrunnen sprudeln. Wir fragen hier in einem Laden nach einer Unterkunft. Die Frau führt uns zu einem kleinen Schwedenhäuschen wo wir diese Nacht beziehen können.
Die Weiterfahrt nach Chiang Mai hält für uns noch paar kleine Ueberraschungen bereit. Immer wieder folgen kurze, aber giftige Aufstiege und wir steigen heute nochmals, und für diese Radreise das letzte Mal auf über tausend Meter über dem Meeresspiegel hoch. Nach einem gehabten Kaffee in einer schönen Parkanlage fahren wir weiter, doch nicht für lange.  Die Luft in meinem Hinterrad verflüchtigt sich und wir kommen nicht umhin, einmal mehr einen Reparaturstop einzulegen.Wenig später geht’s weiter, vermehrt wieder in flache Gebiete, Reis findet sich hier so weit das Auge reicht. Und nun sehen wir zum ersten Mal seit wir in Südostasien unterwegs sind, dass Reis durchaus auch maschinell

mit einem Raupenmähdrescher geerntet wird. Am frühen Nachmittag fahren wir in Chiang Mai ein und sehen sogleich, dass wir hier nicht die zwei einzigen Europäer sind. Dank unseres GPS finden wir auf Anhieb unser Hotel, welches mitten im Stadtzentrum liegt. 

Chiang Khong – Chiang Rai 18.11.2013

Heute ist unsere erste Etappe in Thailand.
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Auf vorwiegend flachem Terrain, mit allerdings zwei, drei happigen Steigungen geht es heute nach Chiang Rai, wo wir paar Tage bleiben werden.

Wir ertappen uns immer wieder, dass wir uns plötzlich auf der rechten, also falschen Strassenseite fortbewegen. Der Linksverkehr ist für uns Fahrradfahrer noch ein wenig gewöhnungsbedürftig.