Wir verlassen die Stadt Bogota, bei welcher mir nicht warm ums Herz wurde. Und dies nicht nur wegen dem nasskalten Wetter. Bieten kann die Stadt nicht viel, einzig vielleicht die Altstadt, dann hat es sich aber.
Polizei und Militär sind allgegenwärtig, aber nichts desto trotz ist es ratsam, sich am Abend nach zehn, nicht mehr draussen aufzuhalten.
Wir fahren wiederum gegen 20 km bis wir endlich aus der Stadt raus sind. Was uns beeindruckt, es ist Sonntag und gewisse Strassen sind für den motorisierten Verkehr gesperrt und gehören einzig und alleine den Fussgängern und Velofahrer. Es wimmelt nur so von Velofahrer und wir mittendrinn.
Circa 30 km nach Bogota fahren wir vermutlich an einem Abwasser Auffangbecken vorbei, oder ist es eine Kläranlage? Wohl kaum! Es stinkt penetrant. Es stinkt auch noch paar km weiter unten. Was wir sehen lässt und schier den Atem stocken. Der Rio Bogota eine trübe grau-braune Wassermasse, falls wir überhaupt eine solche sehen. Der ganze Fluss ist mit einer mindestens 20 cm Schaumschicht bedeckt. Diesen Schaum sehen wir auch noch nach 30 km Fahrt dem Fluss entlang und es stinkt immer noch…..
Nach gut einem Monat Aufenthalt in Südamerika kommen wir nun in den Genuss von etwas nässendem. Wie sagt man diesem Nass nun schon wieder. Aha, Regen nennt sich das. Ein heftiges Gewitter zieht über uns her. Wir schaffen es gerade noch Unterschlupf bei einem Gebäude zu finden, bevor es wie aus Kübeln giesst. Unsere Zwangspause können wir nach über anderthalb Stunden beenden und fahren weiter.
Wir fahren nun auf einer Strasse, die, so scheint es uns, mitten durch einen Friedhof führt. Links und rechts der Strasse stehen in unregelmässigen Abständen Kreuze, meistens an einer Stelle gleich mehrere. Für uns ist es nicht verwunderlich, so wie in diesem Land zum Teil gerast wird. Wir fahren nun in die Desierto „Wüste“ Tatacoa rein.
Diese wird schon lange vorher angekündigt und die Kolumbianer sind stolz auf sie. Ich habe eine Wüste gesucht, aber keine gefunden, höchstens eine Halbwüste. Es ist heiss, die rohe Naturstrasse fordernd und Schweiss treibend.
Nach und nach kommen wir in Höhenmeterdiagramm garnierendes Gelände. Wir sammeln Höhenmeter um Höhenmeter um sie gleich wieder zu vernichten und sie dann wieder aufzubauen. Nach Tagen kommen wir in Pitalito an. Wir sind nun wieder vierhundert km näher an Ecuador gerückt und gönnen uns hier eine drei tägige Pause.